Donnerstag, 15. Januar 2015

Thor in der modernen Popkultur

Nordische Mythen erzählen von Eisriesen, dem Donnergott Thor, der Midgardschlange, dem Weltenbaum Yggdrasil und dem Weltuntergang Ragnarök. Obwohl die Epoche dieser Mythen längst Vergangenheit ist, leben sie nicht nur in Sagen und Legenden weiterhin fort, sondern auch in den Medien der modernen Popkultur wie in Filmen, Comics, Romanen und Spielen. Mein Ziel ist es in diesem Post zu verdeutlichen wie ähnlich, oder eben nicht, die heutigen Darstellungen von Thor sind und wie sie früher waren. Das zeige ich Euch mit einem Filmvergleich.

Thor (Film) vs. Thor in der Mythologie:


Thor ist ein US-amerikanischer Action- und Science-Fiction-Spielfilm aus dem Jahr 2011. Er basiert auf dem in der Comicverfilmung auftretenden Superhelden Thor, der wiederum auf den Donnergott Thor aus der nordischen Mythologie zurückgeht. Im Jahr 2013 folgte der zweite Teil (Thor-The Dark Kingdom) und bald sollte auch der dritte und letzte Teil (Thor-Ragnarok) erscheinen. Der Protagonist ist der australische Schauspieler Chris Hemsworth. Er ähnelt dem Thor in der nordischen Mythologie sehr. Er ist 1.90 gross und kräftig gebaut. Ebenso hat er langes blondes Haar und einen blonden Bart. Seine Kleider entsprechen nicht dem in der Mythologie vorkommenden Thor. Sie basieren auf Kostümen die er in Comics trug. Früher war er laut schriftlichen Überlieferungen eher wie ein Wikinger gekleidet. Der Hammer Mjöllnir ist sowohl im Film als auch in den alten Überlieferungen vorhanden. Im Film sind die Götter keine Götter. Sie stellen Ausserirdische dar, die aufgrund ihrer hochentwickelten Technologie den Menschen lediglich wie Götter erscheinen. Darum weisen die Kleider im Film nur entfernte Ähnlichkeit mit den Kleidern der Wikinger auf. Die Umgebung ist zwar von der Mythologie beeinflusst worden, aber stark modernisiert. Die Sprache ist verständlicherweise auch nicht dieselbe. Jedoch sprechen die Schauspieler in der Originalverfassung mit einem betonten, nicht auf eine bestimmte Region zurückführenden englischen Akzent. Loki ist laut der nordischen Mythologie der Sohn zweier Riesen, aber dennoch einer der Asen (jüngeres Göttergeschlecht, welches in Asgard wohnt). Er ist mit Odin durch Blutsbrüderschaft verbunden. Im Film ist er der Adoptivsohn von Odin und somit der Stiefbruder von Thor. Lokis Charakterzüge stimmen mehrheitlich mit der Mythologie überein. Er gilt als listig und verräterisch. Natürlich gibt es noch viele weitere Personen die man genauer analysieren könnte, jedoch ist es bei den meisten gleich:
- sie haben ähnliche Charakterzüge wie in der Mythologie
- die Abstammung ist nicht immer korrekt
- die Bekleidung stimmt nicht überein
- Asgard und viele weitere Ortsnamen sind korrekt
- Namen der jeweiligen Personen sind auch in der Mythologie vorhanden
- Artefakte der jeweiligen Personen stimmen auch meistens überein (siehe Thor)













 Asgard im Film              



                                                                                    Asgard in der Mythologie (Weltenbaum)
        

Bifröst ist eine Regenbogenbrücke. Im Film erscheint sie als eine wirkliche Brücke mit technologischen Ansätzen. (Durch sie strömt "Energie")
Der Mythologie zufolge stellt sie einen Regenbogen dar. Der Weltenbaum Yggdrasil ist, wie das Wort schon sagt, ein Baum. Er verbindet die verschiedenen Ebenen (Götterwelt, Erdenwelt, Unterwelt) miteinander. Der Weltenbaum im Film ist ein System aus Nebeln (Galaxien und Sternhaufen), das die neun Welten verbindet und dessen Struktur einem Baum ähnelt.

Im ersten Teil wird Thor von Odin, seinem Vater, auf die Erde verbannt, weil er mit einer rücksichtslosen Entscheidung aufs Neue einen seit Generationen befriedeten Krieg im Götterreich entfesselt. Er darf erst zurückkehren, wenn er gelernt hat seine Überheblichkeit zuzügeln und seine Kräfte nach den göttlichen Regeln von Asgard zum Wohle aller einzusetzen. Odin war auch in der nordischen Mythologie der Vater Thors, jedoch stimmt das nicht, dass er wegen einer falschen Entscheidung auf die Erde verbannt wurde. Der Hammer Mjöllnir ist auch mit ihm auf der Erde. Doch tief in einem Stein befestigt. Nur wer seiner Macht gewachsen ist, kann ihn herausziehen. Das könnte vielleicht auf einen Zusammenhang mit dem Schwert Excalibur hindeuten, welches oft in der mittelalterlichen Literatur auftritt. Es ist das gleiche Prinzip: das Schwert war auch in einem Stein verankert und nur der wahre künftige Herrscher könne es dort wieder herausziehen (=>Artus). Als Thor gelernt hat mit seiner Macht umzugehen, gelang es ihm Mjöllnir herauszuziehen. Der Mythologie zufolge passierte dies nicht, jedoch stimmen die Eigenschaften des Hammers überein. Im Film ist Loki der Stiefbruder Thors. Der Mythologie zufolge, wie oben schon gesagt, ist er der Blutsbruder von Odin. Seine Eigenschaften sind sowohl in der Mythologie als auch im Film die selben. Loki hat zwei Seiten die eine ist gut und hilfsbereit, die andere listig und zerstörerisch. Seine Hauptfeinde im Film sind die Eisriesen (erster Teil), die Dunkel-Elfen (zweiter Teil)  und Loki. In der Mythologie sind seine Hauptfeinde die Eisriesen, die auch im Film auftreten und natürlich die Midgardschlange. Aber auch Loki war sein Feind, denn er zeugte u.a. die Weltenschlange (Midgardschlange), die einst Thor töten wird. Auch kämpft er an Ragnarök auf der Seite der Kräfte des Chaos.

Im Trailer des zweiten Teils kann man am Schluss das Verhältnis von Loki und Thor sehr gut erkennen. Im Trailer sieht man viele Sachen die nicht der Wahrheit entsprechen. Wie zum Beispiel Jane und dass die Welt durch die Dunkel-Elfen untergeht . Der Aspekt mit den verschiedenen Welten ist korrekt und die Dunkel-Elfen werden in der nordischen Mythologie auch häufig in Zusammenhang mit dem nordischen Göttergeschlecht der Asen (Thor gehört dazu) erwähnt.



Ich habe beide Filme gesehen und finde, dass die Drehbuchautoren Don Payne, Zack Stentz und Ashley Miller sich mit den Göttersagen (anders als manche Kritiker meinen) sehr wohl auskennen. Das kann man in den Filmen auch gut erkennen. Denn obwohl der dritte Teil noch nicht im Kino läuft, können wir uns vorstellen, was etwa auf uns zu kommt. Ragnarök (Titel des dritten Filmes) ist laut der nordischen Mythologie der Weltuntergang/der Untergang der Götter. Wahrscheinlich wird es darum gehen. Natürlich hat es auch viele Sachen die abgeändert wurden oder sogar neu erfunden. Entweder um es dem Publikum zu veranschaulichen, oder weil es einfach zu kompliziert war, es darzustellen. 

Fazit:
Wie man im obigen Teil sehen kann, haben die Filme einen engen Zusammenhang mit der nordischen Mythologie. Zum Teil sind sie jedoch sehr ausgeschmückt, oder vereinfacht worden. Obwohl diese Sagen schon mehrere tausend Jahre zurückliegen, finden wir gefallen an ihnen. Der Unterschied heute ist, dass Thor sich vom Religionskult gelöst hat und zur Heldengestalt wurde. Die Sehnsucht nach Übermenschlichem und die Lust am epischen Heldenmythos liegt im Herzen unserer Gesellschaft.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Thor_%28Film%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Thor
https://www.youtube.com/watch?v=9GPF58Qyqsg

2 Kommentare:

  1. Liebe Hannah
    Noch ein fantastischer Eintrag zum Thema Thor! Dein Blogeintrag war sehr interessant und deine Wortwahl gefällt mir äusserst gut. Mir gefällt deine Gegenüberstellung zum Film gut und ich habe nichts an deinem Blog auszusetzen. Du bist genug tief in das Thema eingegangen und doch war es so kurz gefasst, dass es Spass gemacht hat ihn zu lesen.
    Freundliche Grüsse, Christian :D

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  2. Hallo Hannah
    Ich finde es wie Christian echt toll wie du das Thema Thor umgesetzt hast. Ich habe die Filme auch gesehen und finde du hast die wichtigsten Punkte gut und spannend formuliert. Ich finde deine Einleitung und dein Schluss auch sehr passend.
    Du solltest vielleicht noch ein par Fehler oder komische Sätze verbessern. Z.B "Er ähnlicht dem Thor aus der nordischen Mythologie sehr."
    Ich würde auch noch den Aufbau ein bischen ändern die Informationen sind ein bisschen zu verstreut im Text.
    Du schreibst gute, interessante, nicht zu lange oder zu kurze Texte mit einer guten Wortwahl.
    Liebe Grüsse
    Flavia

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